Burg Klammstein - Ein kulturelles Erlebnis
Heute soll es in den Ausflugstipps abenteuerlich zugehen: Um uralte Sagen und Mythen, die von Reichtum und Macht des Tauerngoldes künden. Auf der Suche nach den Wurzeln der Gasteiner Bevölkerung begeben wir uns auf zur Burg Klammstein in Dorfgastein – die eine oder andere „gespenstische Erscheinung“ inbegriffen.
Für die Zeitreise ins Mittelalter ist keine Zeitmaschine nötig, ein Gefährt der Gegenwart reicht dazu völlig aus. Am Eingang des Gasteinertales, 60 m über der Zufahrtsstraße auf dem Klammstein, thront die Burg Klammstein und zieht einen sogleich in den Bann. Bereits im Jahr 1272 wird die Burg urkundlich erwähnt und ist das vermutlich älteste historische Bauwerk im Gasteiner Tal. Bis ins 16. Jahrhundert befand sich hier der Sitz der Bergwerke, Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Erst als erzbischöfliche Pfleger, Verweser und Landrichter ihr Amt niederlegten und im Jahre 1524 nach Hofgastein übersiedelten, wurde es still um die Burg – und das nicht mehr genutzte Bauwerk verfiel zusehends.
Die Burg nach der Renovierung - ein Publikumsmagnet
Es sollte bis zum Jahr 1972 dauern, bis wieder umtriebiges Leben in die Burg Klammstein in Dorfgastein einkehren würde. Nach einer Renovierung des Hauptturms, der fortan ein Museum beherbergte, erfreut sich die Burg bis heute über zahlreiche begeisterte Besucher. Das liegt zum einen an den vielen Schaustücken, die ausführlich dokumentiert werden, zum anderen an der Atmosphäre, die von den Abenteuern der Rittersleut' und geheimnisvollen Sagen durchdrungen ist. In täglichen Führungen, die ganzjährig stattfinden, erfahren Besucher viel Wissenswertes zu den früheren Handelswegen im Gasteinertal, Jagdmethoden, kriegerische Auseinandersetzungen, kostbare Mineralien sowie über den Ehrenkodex der Rittersleut' – auch nehmen sensitive Besucher die Burg und deren Umgebung als „Energieort“ wahr. Ob man indessen dem Gerücht Glauben schenken mag, dass manchmal ein Gespenst durch das altehrwürdige Burggemäuer schreitet, mag jeder selbst für sich entscheiden.
Schaurig-schöne Gruselmomente und interessante Zeitzeugen
Dass es den Besuchern hier und da ein wenig gruselt, mag auch an den ausgestellten Exponaten liegen. Die Waffen, mit denen die Bauern und Rittersleut aufeinander losgingen, lassen beim bloßen Anblick nichts Gutes erahnen. Neben Schwertern und Lanzen sind auch „Morgensterne“ zu sehen, deren spitze Nägel an die „Eiserne Jungfrau“ erinnern und Respekt einflößen. Ein Ritter in voller Rüstung, der die Besucher mit strengem Blick anvisiert, rundet die Gruselatmosphäre ab. Angst kommt indessen im Gemäuer keine auf, denn wer genau hinschaut, sieht, dass die schaurigen Exponate mit einem schelmischen Augenzwinkern präsentiert werden. Im Anschluss an die Wissen vermittelnde Dokumentation freuen sich die Besucher auf das kulinarische Erlebnis – denn die Burg weiß nicht nur auf historisch kulturellem Gebiet zu überzeugen.
Speisen wie die alten Rittersleut
Noch heute fasziniert die Sage um die Tafelrunde und fand bereits mehrfach den Weg ins Kino. Da ist es kein Wunder, dass Fans der Mantel und Degen Filme gerne einmal wie früher „tafeln“ wollen – mit einer deftigen Jause nebst Mundschenk, der einem die leckeren Speisen und Getränke kredenzt. In der Klammstein Burgschänke wird dem Besucher all dies geboten. Eine deftige Brotzeit mit Bauernspeck und Käse aus der Region, dazu knuspriges Holzofenbrot laden ebenso zum Verweilen ein wie Bauernkrapfen mit Sauerkraut und Speck oder das beliebte „Kasnock'n Essen. Letzteres entpuppt sich für aus dem Schwabenland Angereiste schnell als „Kässpätzle“ mit Salat vom Holfeuer-Kamin. Die „Kasnock'n“-Jause gibt es wie auch das „Landsknecht-Gelage“ (deftige Fleischgerichte mit Bauernknödel und knackigen Salaten) ab 6 Personen mit Voranmeldung. Wer indessen mal so richtig ritterlich Schlemmen will, der rückt mit mindestens 10 Personen zum „Ritteressen“ an. Da stehen dann 10 verschiedene Essensgänge auf der historischen Speisekarte – Süßes und Saures, appetitanregende Vorspeisen und pikante Schweinsripperl geben sich mit Humpen voll Bier und Wein ein kulinarisches Stelldichein. Für gute Stimmung ist in jedem Fall gesorgt. Schließlich lädt die Burg dazu ein – zum Tanzen, Singen, Jodeln und Fröhlich sein!
Wer das zentral gelegene Landhotel Hauserbauer als Basislager für Urlaubsexkursionen wählt, sollte der Burg Klammstein in Dorfgastein unbedingt einen Besuch abstatten. Die historische Zeitreise macht einen Riesenspaß und wirkt lange nach.